In der Gestalttherapie gibt es keine Krankheiten, es wird von „Kontaktstörungen“ gesprochen. Die eigenen Bedürfnisse entdecken und auf die Bedürfnisse anderer eingehen können, sind zwei wesentliche Fähigkeiten, die zu einem zufriedeneren und erfüllteren Leben führen. Je intensiver ich in Kontakt zu mir selbst bin, zu allen Facetten meines Seins, je besser kann ich den Kontakt zu meinen Mitmenschen gestalten.
Ungelebte bzw. nicht wahrgenommene Gefühle, wie Trauer, Wut, Scham, Verzweiflung usw., finden ganz oft ihren „Ausdruck“ auf der körperlichen Ebene, in Form von psychosomatischen Erkrankungen, z. B. Migräne, Bluthochdruck, Asthma, Ulcus, Colitis Ulcerosa usw.
In der Gestalttherapie ist das Erleben des Kontaktes zwischen Therapeut und Klient und die Arbeit am Kontakt ein zentraler Punkt. In der Therapie spiegelt sich häufig die Art, wie der Klient auch außerhalb der therapeutischen Situation mit Menschen in Kontakt tritt.
Das bewusste Anschauen und Erleben der momentanen Beziehung kann zum Beispiel dazu führen, dass der Klient sich an Vorfälle aus seiner Kindheit oder Jugend erinnert, die sein Kontaktproblem mit ausgelöst haben.
Dies bietet eine besonders gute Möglichkeit, an der „Wurzel des Problems“ zu arbeiten.